Empirische Erhebungen
Quantitative Methoden - Instrument der schriftlichen Befragung
Bei der schriftlichen Befragung erhalten die Probanden einen Fragebogen und füllen ihn selbst aus. Einen solchen Fragebogen kann man ihnen beispielsweise zuschicken (postalisch), über Abo-Dienste, Hausmeister oder andere Personen verteilen, als Zeitungsbeilage zustellen oder auch in z.B. einer Mitgliederzeitschrift abdrucken. Weil erfahrungsgemäß viele Fragebögen gleich im Papierkorb landen, muss man (je nach Verteilmethode) sehr viele Fragebögen verteilen, um dann eine zur Auswertung ausreichende Menge zurück zu erhalten (den Rücklauf). Je nach Thema bzw. Interesse der Probanden an einer solchen Befragung sowie der Möglichkeit, Erinnerungsschreiben zu verbreiten, kann man zwischen 10% und 50% Rücklauf rechnen, mitunter auch darüber.
Vorteile des Instruments:
- Es ist im Verhältnis zu anderen Methoden trotz der Druck- und Portokosten relativ preiswert.
- Es erlaubt relativ viele Fragen.
- Es bietet die Möglichkeit, geschlossene mit offenen Fragen zu kombinieren.
- Es erlaubt es den Probanden, die Fragen in Ruhe auszufüllen.
- Es ist wegen des hohen Standardisierungsgrades schnell und problemlos auszuwerten.
- Es ist sehr erprobt und bestimmte systematische Verzerrungen können ggf. schon im Vorfeld ausgeglichen werden.
Nachteile des Instruments:
- Das Prozedere des Verteilens und des späteren Einsammelns zuzüglich der Dateneingabe macht es zu einer relativ langsamen Methode.
- Es gibt systematische Verzerrungen, weil schriftliche Befragungen nur von jenen mitgemacht werden können, die des Lesen und Schreibens mächtig sind bzw. die die Fragen verstehen können. In der Praxis werden Fragebögen eher von Angestellten als von Arbeitern beantwortet. Personen aus dem sozialen Abseits werden durch schriftliche Befragungen regelmäßig weniger intensiv erfasst.
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